Unser
Vereinsheim -
eine Geschichte für sich
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Öffnungszeiten
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Donnerstag
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19:00
bis 23:00 Uhr |
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Samstag
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17:00
bis 20:00 Uhr |
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Nachdem der Verein seinen
Kinderschuhen entwachsen war, begannen wir uns nach Räumlichkeiten
umzusehen. Zum einen hatten sich einige Gerätschaften angesammelt,
die bei verschiedenen Mitgliedern gelagert wurden; auf der anderen
Seite suchten wir einen Ort an dem wir unsere monatlichen Sitzungen
abhalten konnten. Außerdem war abzusehen, daß wir nicht
ewig in Gockel's Hütte rumsitzen konnten.
Dann, am 21. November
1991 schienen unsere Probleme der Vergangenheit anzugehören.
Der MCR kaufte - damals unter der Vorstandschaft von Werner Magg
und Thomas Ebert - das ehemalige Lagerhaus der Raiffeissenbank Rosenberg
in dem 3km entfernten Teilort Hohenberg. Das Grundstück war
baurechtlich als Dorfgebiet ausgewiesen, die umliegenden Häuser
jedoch als Wohngebiet.
Natürlich war allen
klar, daß noch eine Menge Arbeit vor uns lag, bevor wir den
Raiba-Schuppen nutzen konnten. Doch zunächst mußten
wir feststellen, daß unser Hauptproblem nicht die Umbauarbeiten
waren, sondern massiver Protest aus Teilen der Bevölkerung.
Ein übereilt zusammengestelltes
Angebot des damaligen Bürgermeisters sah vor, daß der
MCR den Raiba-Schuppen an die Gemeinde abgibt und im Gegenzug ein
geeignetes Grundstück zusammen mit einem Zuschuss erhält.
Leider waren die Rahmenbedingungen für diese "Rochade"
äußerst ungünstig für den Verein und
daher wurde das Angebot am 17. Januar 1992 auf einer Mitgliederversammlung
entgültig verworfen.
Seltsamerweise drang
diese Information nicht zu allen Teilen der Bevölkerung durch
und deshalb wurde von uns Ende Januar ein Flugblatt mit dem aktuellen
Stand der Dinge verteilt. Kurz darauf ging bei der Gemeinde der
Antrag ein, die Parzelle des Raiba-Schuppens in ein allgemeines
Wohngebiet umzuwandeln. Als Konsequenz wäre ein Ausbau als
Vereinsheim nicht mehr zulässig gewesen.
Natürlich wurde
von unserer Seite Widerspruch eingelegt, aber am 22. Juni 1992 wurde
im Gemeinderat eine Umwandlung der Parzelle in ein allgemeines Wohngebiet
beschlossen (wegen eines Verfahrensfehlers übrigens nochmals
am 21. Oktober).
In der Zwischenzeit
wurde von uns ein Baugenehmigungsantrag beim Landratsamt eingereicht.
Leider wurde dieser nicht genehmigt. Im Gegenteil: im Dezember 1992
verlangte das Landratsamt ein Lärmgutachten.
Seit dem Kauf war über
ein Jahr vergangen und der Unmut innerhalb des Vereins war gewachsen.
Die anfängliche Euphorie war verflogen und der gekaufte Schuppen
verfiel zusehends. Dies war der Lokalpresse ein eigener Artikel
Wert. In der Schwäpo vom 27. März 1993 wurde die Situation
des MCR und die Schwierigkeiten mit der Gemeinde und den Anwohnern
beleuchtet.
Am 15. September 1993
wurde schließlich das Lärmgutachten vom Frauenhofer-Institut
für Bauphysik durchgeführt. Zwei Monate später und 5000
DM ärmer erhielten wir am 22. November das Ergebnis: der zulässige
Geräuschpegel wurde mit 33 dB weit unterschritten (zulässig
in allgemeinem Wohngebiet nach 22 Uhr: 40 dB).
Daraufhin konnte auch
der Gemeinderat unserem Bauvorhaben nur noch zustimmen. Einige Anwohner
leider nicht. Obwohl diese abermals Widerspruch gegen die Baugenehmigng
einlegten und das Gutachten anzweifelten, erhielten wir die Baugenehmigung
am 17. März 1994.
Ganz Gallien - nein,
ein kleines ...
Es gab abermals einen Einspruch und die Genehmigung war wieder unwirksam.
Dieses Mal konnten wir den Sofortvollzug der Baugenehmigung erwirken:
der Schuppen war seit dem Kauf stark verfallen, so daß dem
Verein bereits ein starker finanzieller Verlust entstanden war.
Außerdem wurde der Kauf zum Teil durch zinslose Darlehen der
Mitglieder finanziert, die zeitlich begrenzt waren. Naja und die
allgemeinen Baupreise steigen eben auch wie alles andere ...
Am 21. Juni 1994 (über
zweieinhalb Jahre nach dem Kauf) wurde die Baugenehmigung schließlich
erteilt. Das Regierungspräsidium Stuttgart wies den letzten bestehenden
Eilantrag (gegen den Sofortvollzug) der Anwohner offiziell am 3.
Januar 1995 ab.
Damit ging ein langer
Kampf zu Ende. Die ganze Arbeit lag aber noch vor uns. Bis zur Bauabnahme
am 12. Dezember 1995 wurden von den Mitgliedern Tausende von Arbeitsstunden
geleistet, die den Schuppen zu dem machen was er heute ist: unser
Vereinsheim.
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